FCI-Standard Nr. 146/07.08.1998/D: Rhodesian Ridgeback

Übersetzung: Jochen H. Eberhard

Ursprung:

Südliches Afrika, Standard erstellt von der Kennel Union des Südlichen Afrika
und dem Simbabwe Kennel Club.

Datum der Publikation des gültigen Original-Standards: 10.12.1996

Verwendung:

Der Rhodesian Ridgeback wird noch immer zur Jagd von Wild in vielen Teilen der Welt verwendet, aber wird besonders geschätzt als Wachhund und Familienmitglied.

Klassifikation FCI:

Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion 3 Verwandte Rassen, Ohne Arbeitsprüfung

Kurzer geschichtlicher Abriss:

Der Rhodesian Ridgeback ist gegenwärtig die einzige anerkannte Rasse, die dem südlichen Afrika entstammt. Seine Ahnen können zurückverfolgt werden zur Kapkolonie, wo sie sich sowohl mit den Hunden der frühen Pioniere vermischten, als auch mit den halbdomestizierten Hottentottenhunden, die einen Rückenkamm hatten. Meist in Gruppen von zwei oder drei Hunden jagend, war die ursprüngliche Aufgabe des Rhodesian Ridgeback, Großwild, hauptsächlich Löwen, aufzuspüren und mit großer Behendigkeit am Stand zu halten, bis der Jäger herangekommen war. Der Originalstandard, von F.R.Barnes 1922 in Bulawayo, Rhodesian, aufgestellt, gründete auf dem Dalmatiner-Standard und wurde von der Kennel Union des Südlichen Afrika 1926 anerkannt.

Allgemeines Erscheinungsbild:

Der Rhodesian Ridgeback sollte einen ausgewogen gebauten, starken, muskulösen, wendigen und aktiven Hund darstellen, symmetrisch im Profil und bei mittlerer Geschwindigkeit äußerst ausdauernd. Das Hauptaugenmerk ist auf Beweglichkeit, Eleganz und funktionale Gesundheit ohne Tendenzen zu einer massigen Erscheinung zu legen. Die Besonderheit der Rasse ist der Rückenkamm (<<ridge>>), der dadurch entsteht, dass die Haare in Gegenrichtung zu der am übrigen Körper wachsen. Der Rückenkamm ist das Wappenzeichen der Rasse. Der Rückenkamm muss klar abgegrenzt sein, symmetrisch und zu den Hüfthöckern hin schmaler werden. Er muß unmittelbar hinter den Schultern beginnen und bis zu den Hüfthöckern reichen. Der Rückenkamm darf nur zwei Wirbel (<<crowns>>) aufweisen, die dieselbe Form haben und einander gegenüber liegen. Die Unterkante der Wirbel darf nicht über das obere Drittel des Rückenkamms hinausgehen. Ein guter Durchschnittswert für die Breite des Rückenkamms ist 5 cm (2“).

Verhalten/Charakter (Wesen):

Würdevoll, intelligent, Fremden gegenüber zurückhaltend, aber ohne Anzeichen von Aggressivität oder Scheue.

Kopf

Oberkopf:

Schädel:
Sollte von mittlerer Länge sein (Breite zwischen den Behängen, Entfernung vom Hinterhauptstachel bis zum Stirnansatz, vom Stirnansatz bis zur Nasenspitze sollten gleich sein), flach und breit zwischen den Behängen, in entspannter Haltung keine Faltenbildung am Kopf.

Stop:
Der Stirnansatz sollte recht gut markiert sein: Das Profil darf nicht in einer Geraden vom Hinterhauptstachel zur Nasenspitze verlaufen.

Gesichtsschädel:

Nasenschwamm:
Die Nase sollte schwarz oder braun sein. Eine schwarze Nase sollte mit dunklen Augen, eine braune Nase mit bernsteinfarbenen Augen einhergehen.

Fang:
Der Fang sollte lang, tief und kräftig sein.

Lefzen:
Die Lefzen sollten straff sein und an den Kiefern anliegen.

Kiefer/Zähne:
Starker Kiefer, mit einem perfekt schließenden und vollständigen Scherengebiss. Das heißt, dass die obere Schneidezahnreihe die unteren Schneiderzähne dicht übergreift und und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Die Zähne müssen gut entwickelt sein, besonders die Eck- oder Fangzähne.

Backen:
Keine Backen.

Augen:
Sollten mäßig weit voneinander eingesetzt sein, rund, klar und funkelnd, mit intelligentem Ausdruck. Ihre Farbe soll mit der Fellfarbe harmonieren.

Behang:
Sollte ziemlich hoch angesetzt sein, von mittlerer Grösse, recht breit am Ansatz und sich zu einer abgerundeten Spitze verjüngen. Er sollte dicht am Kopf anliegend getragen werden.

Hals:
sollte ziemlich lang sein, kräftig und ohne lose Kehlhaut sein.

Körper

Rücken:
Kraftvoll.

Lenden:
Stark, muskulös und leicht gewölbt.

Brustkorb:
Sollte nicht zu breit, aber sehr tief und geräumig sein; der tiefste Punkt des Brustbeines sollte in Höhe des Ellenbogenpunktes liegen.

Vorbrust:
Sollte von der Seite sichtbar sein.

Rippen:
Mäßig gewölbt, niemals tonnenförmig

Rute:
Am Ansatz kräftig, zur Rutenpitze hin allmählich dünner werdend, nicht grob. Von mäßiger Länge, weder zu hoch noch zu tief angesetzt, leicht gebogen getragen, aber niemals geringelt.

Gliedmaßen:

Vorderhand:
Die Vorderläufe sollten vollständig gerade sein, stark und mit kräftigen Laufknochen, die Ellenbogen am Rumpf anliegen. Von der Seite gesehen sollte der Vorderlauf breiter sein als von vorne gesehen. Starke Vorderfußwurzelgelenke, Vorderfuß leicht geneigt gestellt.

Schultern:
Die Schultern sollten sich schrägliegend klar abzeichnen und, muskulös, große Geschwindigkeit erahnen lassen.

Hinterhand:
Die Bemuskelung der Hinterhand sollte schlank sein, die Knie gut gewinkelt, der Hintermittelfuß kurz.

Pfoten:
Rund, mit eng aneinanderliegenden und gut gewölbten Zehen.

Gangwerk:
Mit gutem Raumgriff, frei und rege.

Haarkleid:

Haar:
Sollte kurz und dicht sein, glatt und glänzend im Aussehen, aber weder wollig noch seidig.

Farbe:
Hellweizenfarben bis rotweizenfarben. Ein wenig Weiß an der Brust und an den Zehen ist statthaft, ausgedehnte weiße Behaarung hier, am Bauch oder oberhalb der Zehen ist unerwünscht. Ein dunkler Fang und dunkle Behänge sind statthaft. Zu viele schwarze Haare im ganzen Fell sind äußerst unerwünscht.

Größe und Gewicht:

Die erwünschten Widerristhöhen sind:
Rüden: 63,0 cm (25“) bis 69,0 cm (27“)
Hündinnen: 61,0 cm (24“) bis 66,0 cm (26“)

Gewicht:
Rüden: 36,6 kg (80 Ibs)
Hündinnen: 32,0 kg (70 Ibs)

Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden,
dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad seiner Abweichung stehen sollte.

N.B.:
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.